<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN"

    "http://www.w3.org/TR/html4/loose.dtd">

<html><head>




<title>Zukunftsperspektiven - Bringfried-Johannes P&ouml;sger - Feuergedanken -  Aufs&auml;tze</title>

<meta name="description" content="Philosophie als kreativer Prozess. Liebe. Zuversicht. Positive globale Visionen. Orientierung. Impulse f&uuml;r den geselschaftlichen Wertediskurs. Frieden. Lebenskunst. Feuergedanken. ">

<meta name="author" content="Bringfried-Johannes P&ouml;sger, BJP">

<meta name="keywords" content="Lebenskunst, Zukunft, Werte, globale Visionen, Perspektiven, kreative Philosophie, lebendiges Denken">

<meta name="date" content="2016-12-31">


<script language="JavaScript" type="text/javascript">

<!--

function openwindow(url,name,weite,hoehe)

{

window.open(url, name, 'width='+weite+',height='+hoehe+',scrollbars=1,status=0,menubar=0,resizable=1,location=0,toolbar=0')

}


// -->

</script>

</head>

<body bgcolor=#FFFFFF style="font-family:Arial,Helvetica; font-size:120%;">

<p align="left">

<a href="javascript:openwindow('fginfo.html','',360,220)" title="impressum"><img border=0  src="info-button-k.jpg" alt="info"></a>

</p>


<table border="0" cellspacing="0" cellpadding="0" width="100%" height="100%">

<tr>

<td width="15%">&nbsp;</td>

<td width="70%">

<h2>Perspektiven   ... oder wohin ohne Ziel?</h2>


<p align="center"><span style="font-size: 80%;">

<br>Diesen Essay habe ich anl&auml;sslich der Jahrtausendwende geschrieben.<br><br>Er hat jedoch nichts von seiner Aktualit&auml;t verloren.<br><br><br></span></p><br>

Was bedeuten die 2000 Jahre willk&uuml;rlich gesetzter christlicher Zeitrechnung gegen&uuml;ber den mehr als vier Milliarden Jahren Erdgeschichte, 500 Millionen Jahren des Lebens und mindestens 400.000 jenes Homo Sapiens, der unser Urahn ist? <br>Eine zu vernachl&auml;ssigende Gr&ouml;&szlig;e?<br><br>Immerhin ist un&uuml;bersehbar, dass die zu Ende gegangenen zwei Jahrtausende abendl&auml;ndisch-christlicher Kultur den menschlichen Lebensraum entscheidend mit ver&auml;ndert haben. <br>Schlie&szlig;lich hat allein schon das letzte Jahrhundert  weltweit so viele Neuerungen gebracht, dass wohl niemand, der vor hundert Jahren starb, die Erde heute wiedererkennen und sich ohne massive Unterst&uuml;tzung auf ihr zurechtfinden w&uuml;rde. <br><br>Je j&uuml;nger die Epoche, desto schneller, bedeutsamer und vielschichtiger scheint ihr Wandel. <br>Und weil die von den europ&auml;ischen und nordamerikanischen Industrienationen ausgehenden Einfl&uuml;sse die globalen Lebensverh&auml;ltnisse immer noch weitestgehend mitgestalten, ist die f&uuml;r uns g&uuml;ltige Zeitrechnung nicht zuf&auml;llig die verbindlichste der modernen Menschenwelt. <br><br>Und hier liegt dann auch der Grund, weshalb von der Jahreszahl mit den drei Nullen, selbst wenn sie nur an unser System gebunden ist, eine gewisserma&szlig;en gerechtfertigte Magie ausgeht.<br><br><br>

<h3>An Markierungspunkten ist man um &Uuml;bersicht bem&uuml;ht.</h3><br>

Gew&ouml;hnlich ziehen wir bei jedem Jahreswechsel Bilanz und setzen uns Ziele f&uuml;r den Weg voran. Mit jeder Null sind die Zeitr&auml;ume unserer Betrachtungen weiter und unsere Prognosen vorsichtiger. <br>Beim Hunderterwechsel fallen die Einsch&auml;tzungen schon sehr schwer. Denn 100 Jahre &uuml;bersteigen in der Regel unsere subjektiven Lebensgrenzen. <br>Der Tausender scheint erst recht einige Nummern zu gro&szlig;. Vor allem, was die Einsch&auml;tzung der Zukunft betrifft. <br>Denn w&auml;hrend die Sicht auf die Vergangenheit selbst &uuml;ber lange Zeitr&auml;ume noch relativ leicht gelingt und bei entsprechender Perspektive sogar Mut machen kann, f&auml;llt der Blick nach vorne um so schwerer. <br><br>Wer wagt Prognosen &uuml;ber die n&auml;chsten zehn, hundert oder gar tausend Jahre? <br>Wie steht es mit einer Million? <br><br>Allesamt l&auml;cherliche Zeitspannen, wenn man bedenkt, wie lange Dinosaurier die Erde beherrschten! <br>

Science-Fiction-Fantasien gibt es zwar zu Hauf. Doch keine ernsthaften Ziele oder gar Hochrechnungen, die einen positiven Ausgang gegenw&auml;rtiger und zuk&uuml;nftiger Entwicklungen erahnen lassen. <br>Und das n&auml;hrt unterschwellig Angst. <br><br>Stehen wir vor einem unab&auml;nderlich fortschreitenden Verfall menschlicher Werte? <br>War's das? Ist es mit der Menschheit bald vorbei? <br>Oder gibt es noch Hoffnung auf eine &Auml;ra des Friedens und des Gl&uuml;cks? <br><br><br>

<h3>Schauen wir uns die Situation mit sinnvollem Abstand etwas genauer an:</h3><br>

Entgegen manch subjektiver Empfindung waren die Lebensverh&auml;ltnisse der Menschen jedoch zu keiner Zeit besser als heute. <br>Die Zivilisation hat unz&auml;hlige objektive Vorteile gebracht. Sie hat Quantit&auml;t und Qualit&auml;t des menschlichen Seins ver&auml;ndert. Sie hat zur Vervielfachung der Menschheit beigetragen sowie Sicherheit und Wohlstand geschaffen, die, selbst wenn nur von einem Teil genossen, vor nicht allzu langer Zeit undenkbar gewesen w&auml;ren.<br>Voraussetzungen dazu waren und sind menschliche Leistungen. Geistige und handwerkliche F&auml;higkeiten und ein ausgekl&uuml;geltes Zusammenspiel, bei dem die intellektuellen und kreativen Komponenten immer gr&ouml;&szlig;eres Gewicht gewannen. <br><br>Ganz besonderer Einfluss f&auml;llt den Naturwissenschaften zu. <br>Je fortschrittlicher und tiefsch&uuml;rfender die Grundlagenforschungen im physikalischen, chemischen und biologischen Bereich desto potenter und konsequenzenreicher die daraus entwickelbaren Techniken. <br><br>Desto folgenschwerer aber auch Missgeschicke, Fehleinsch&auml;tzungen und daraus resultierende Konsequenzen. <br>Und so kommt es, dass trotz aller Erfolge, die die Menschen im Zur&uuml;ckdr&auml;ngen nat&uuml;rlicher Gefahren vorweisen k&ouml;nnen, zunehmend mehr und immer gr&ouml;&szlig;ere Probleme bestehen, die wir als Menschheit selbst zu verantworten haben. <br><br><br>

<h3>Das meiste Unheil wird von uns selbst gemacht.</h3><br>

Die wenigsten Katastrophen brechen heutzutage noch als reine Naturereignisse &uuml;ber uns herein. <br>Und wenn man bedenkt, dass wir mit denselben inzwischen schier unermesslichen Potenzen, durch die wir sehr viel Positives bewirken, gleichzeitig die wesentlichsten Probleme, unter denen wir leiden, mitproduzieren, scheint die Situation geradezu dramatisch. <br>Denn die Ursachen f&uuml;r m&ouml;gliches Unheil liegen ja nicht nur in unbeabsichtigten Fehlfunktionen irgendwelcher Produktionsabl&auml;ufe oder in gewollten zerst&ouml;rerischen Auswirkungen milit&auml;rischer Eins&auml;tze. <br>Nicht kalkulierbare Gefahren sind heute vielen oder gar den meisten Prozessen immanent. <br><br>Bis vor Kurzem f&uuml;rchteten wir zurecht das Inferno eines globalen Atomkriegs. <br>Doch nur Dumme k&ouml;nnen glauben, dass die gigantische Produktion von Insektiziden, die Z&uuml;chtung immer neuer Bakterienst&auml;mme und die Manipulation von Genen komplizierterer Wesen langfristig weniger gef&auml;hrlich w&auml;ren. <br>Und auch hier sind sich die jeweiligen Akteure &uuml;ber das gesamte Ausma&szlig; m&ouml;glicher Folgen genausowenig im Klaren, wie es diejenigen waren, die das erste Mal einen Atomkern spalteten. <br>Vielleicht schlummern in laufenden Forschungsprogrammen Konsequenzen, die uns langfristig und ganz unabh&auml;ngig von einer atomaren Katastrophe die eigenen Lebensvoraussetzungen im globalen Ma&szlig;stab zerst&ouml;ren und uns damit ausrotten k&ouml;nnten. <br>M&ouml;glicherweise verbirgt sich jedoch eine noch viel &auml;rgere Bedrohung in sozusagen traditionellen Bereichen, an denen wir alle beteiligt sind. Denn auch im Zusammenhang mit ganz normalen Konsum hat die Belastung der Umwelt v&ouml;llig neue Dimensionen erreicht. <br><br>Schon heute verbrauchen wir einen Gro&szlig;teil unserer geistigen und materiellen Energien, um die negativen Konsequenzen dessen, was wir anrichten oder die Generationen vor uns verwirtschaftet haben, einigerma&szlig;en im Rahmen zu halten. <br>Doch angesichts drohender Katastrophen w&auml;re es l&auml;cherlich, wenn wir uns darauf beschr&auml;nken wollten, den potentiellen Schaden nur zu lindern. <br>Zunehmend mehr von uns selbst verursacht, l&auml;ge es heute schon an uns, ihn mit &Uuml;bersicht zu verhindern, indem wir kritischer und verantwortungsbewusster gegen&uuml;ber unseren eigenen M&ouml;glichkeiten sind und sie hier und da auch mal begrenzen. <br><br>Der Tausenderwechsel mag uns als Markierungspunkt darauf sto&szlig;en, dass uns die &Uuml;bersicht fehlt. <br>Der Einstieg ins neue Jahrtausend verdeutlicht, wie unf&auml;hig wir sind, weitere tausend Jahre voraus zu denken. <br>Und gerade weil sich dahinter letztendlich die Furcht vor denselben Kr&auml;ften versteckt, mit denen wir unsere Zukunft gestalten, sollte uns dies ein Alarmzeichen sein! <br>Doch was wird getan?<br><br><br>

<h3>Wir jagen blind voran.</h3><br>

Bis heute leisten wir es uns, Prozesse in Gang zu halten, ohne dabei ein klares Ziel zu verfolgen. Wir lassen die von uns initiierten Entwicklungen &uuml;ber uns herrschen, obwohl das zur Ausbeutung aller Ressourcen, zu weiteren Umweltkatastrophen und letztendlich zur Vernichtung der eigenen Lebensgrundlagen f&uuml;hren kann. <br>Wachstum um des Wachstums willen! <br>Den Systemen vermeintlich hilflos untergeordnet, halten wir sie selbst in Schwung. Ohne Orientierung im Gro&szlig;en. Ohne Ahnung, wo es eigentlich hingehen soll. Uns selbst nur immer wieder neue W&uuml;rste  in Form kurzfristiger Ziele vor die eigenen Nasen geh&auml;ngt, rasen wir gemeinsam voran. <br>Wie Kinder in einem Kampfpanzer auf wilder Fahrt &uuml;ber das Land, von dem wir leben. <br>Blinde &Ouml;ltankerkapit&auml;ne ohne Karte und Ziel auf nun schon leckgeschlagenem Schiff. Vollgas gebend, wo es nur geht! In wildem Hinundher die Spuren der selbst geschaffenen Verw&uuml;stungen zu Lande, Wasser und in der Luft immer h&auml;ufiger kreuzend, sind wir zwar besorgt. Doch nur nicht anhalten! Das &Ouml;l noch m&ouml;glichst unter Druck gesetzt, damit wir den R&uuml;cksto&szlig; nutzen. Es gibt keinen Weg zur&uuml;ck, und wir wollen doch raus aus dem Schlamassel!<br><br>Au&szlig;erdem soll es im Kleinen weitergehen und sogar noch besser werden, als es ist. <br>Und so wollen wir, selbst wenn wir die Prozesse im Gro&szlig;en f&uuml;rchten, privat doch immer mehr! <br>Das passt zwar wie vieles nicht zusammen, aber Stillstand d&uuml;rfen wir uns nicht erlauben. Wer rastet, rostet. Die Maschinerie muss laufen. Schlie&szlig;lich brauchen wir auch unsere Jobs! <br><br>Im &uuml;berschaubaren Rahmen unserer kleinen egozentrischen Welt, in Familie, Freundeskreis, Beruf und Staat, in Zeitr&auml;umen von heute, morgen oder bis zur n&auml;chsten Wahl empfinden wir auch noch so viel eigene Kompetenz und &Uuml;bersicht, dass wir uns hier einigerma&szlig;en sicher f&uuml;hlen. <br>Warum also in die Ferne schweifen, uns um die Zukunft k&uuml;mmern und m&ouml;glichst weite Orientierung gewinnen? <br>Es gibt im Allt&auml;glichen genug Sinnvolles zu tun! <br>Jeder wei&szlig;, was hier und da und drumherum noch schlecht ist und verbessert werden sollte. <br><br>Konzentrieren wir uns also auf greifbare Perspektiven wie dauerhafte Arbeitspl&auml;tze und zuverl&auml;ssigen Umweltschutz! Mehr Gesundheit und Bildung, komfortablere Wohnungen, l&auml;ngeren Urlaub, k&uuml;rzere Arbeitszeit und weniger Stress. <br>Noch sicherere und schadstoff&auml;rmere Autos und schnellere wie leisere Flugzeuge f&uuml;r immer bequemeres Reisen. Packen wir's an! <br>Wir werden es schaffen. <br>Nur mit Optimismus geht es voran! <br><br>Vergessen wir das Geunke, dass es f&uuml;nf vor zw&ouml;lf w&auml;re! <br>Nat&uuml;rlich wird es eine Zukunft geben, und es werden Menschen darin sein! <br><br><br><h3>Die globale Sicht ist unerl&auml;sslich.</h3><br>Gehen wir also mal davon aus, dass wir genug Orientierung h&auml;tten, um die gro&szlig;en Gefahren zu umgehen und dass wir schlie&szlig;lich in der Lage w&auml;ren, alles unter Kontrolle zu bringen, was uns bedrohen k&ouml;nnte. <br><br>Stellen wir uns vor, dass es in der Folge keine Katastrophen g&auml;be und all das, was uns heute bedr&uuml;ckt, in Ordnung w&auml;re! Tr&auml;umen wir von einer wunderbaren Welt, in der uns die Natur nichts mehr anhaben kann. <br>Es gibt keine Krankheiten mehr. <br>Niemand muss hungern. <br>Und &uuml;berall ist Frieden! <br><br>Doch was soll werden, wenn wir das Wetter beeinflussen k&ouml;nnten? <br>Das menschliche Genom so weit entschl&uuml;sselt h&auml;tten, dass wir nicht nur clonen, sondern regelrechte Wunschkinder basteln k&ouml;nnten? <br><br>Was w&auml;re das Ergebnis, wenn wir f&uuml;r unsere Ern&auml;hrung die Natur nicht mehr br&auml;uchten, weil wir dank weiterer Errungenschaften der Chemie direkt von der mineralischen Substanz der Erde leben k&ouml;nnten? <br>Und wie s&auml;he die Konsequenz aus, wenn wir immer mehr Krankheiten nicht nur unter Kontrolle, sondern restlos beseitigt h&auml;tten? Wenn die Menschen nicht nur zahlenm&auml;&szlig;ig st&auml;ndig mehr, sondern insgesamt auch immer ges&uuml;nder und &auml;lter w&uuml;rden? <br>Und das nicht nur bei uns! <br><br>Wann w&auml;re dann, damit sie auch ausreichend Wohnraum h&auml;tten, alles zubetoniert, und wann w&uuml;rde es auf diesem Planeten schlie&szlig;lich nur noch Stehpl&auml;tze geben? <br>Unz&auml;hlige Menschen, alle satt und gesund, und jeder kann jeden zu jeder Zeit via Bildtelefon erreichen! <br>Auf riesigen Plattformen &uuml;ber ihren K&ouml;pfen w&uuml;rden unabl&auml;ssig irgendwelche Flugobjekte starten und landen, und &uuml;berall liefen auf gro&szlig;en und kleinen Bildschirmen Filmgeschichten aus virtuellen Welten von unvorstellbarer dreidimensionaler Qualit&auml;t.<br><br>Doch die heimlichen Renner der Menschen w&auml;ren wahrscheinlich jene uralten und technisch so mangelhaften Aufnahmen von Lebensbedingungen auf der Erde vor vielleicht tausend Jahren, als es noch Tiere, Felder, Wiesen, G&auml;rten, Parks und W&auml;lder gab und irgendwie noch m&ouml;glich war, in halbwegs nat&uuml;rlicher Landschaft auch mal in Ruhe ganz f&uuml;r sich allein zu sein.<br><br><br>

<h3>Das Fehlen positiver Visionen f&ouml;rdert Angst.</h3><br>

Nein, es ist gar nicht notwendig, Katastrophenszenarien zu entwerfen. <br>- Selbst das m&ouml;gliche Positive erg&auml;be, isoliert betrachtet und hochgerechnet, Wahnsinn genug. <br><br>Noch ges&uuml;nder, noch potenter walzten wir nur noch schneller und gr&uuml;ndlicher alles platt! <br>Und es w&uuml;rde doch nichts n&uuml;tzen, weil selbst ein umfassender Sieg &uuml;ber den Tod uns dem Gl&uuml;ck nicht n&auml;herbr&auml;chte, als wir es heute sind. <br>Wer w&uuml;rde sich schlie&szlig;lich an einer Welt noch freuen, in der es weder Kinder noch Jugendliche g&auml;be, weil in ihr gar kein Platz f&uuml;r neues Leben w&auml;re?<br><br>Weder aus der Abwehr von Gefahren noch aus der Hochrechnung irgendwelcher Errungenschaften, die uns heute wichtig erscheinen, entsteht ein erstrebenswertes Bild der Zukunft! <br><br>Und damit offenbart sich das eigentliche und m.E. tiefgreifendste Problem unserer Zeit: <br>Wir haben als Menschheit kein Ziel.<br>Es fehlt uns eine gemeinsame positive Vision, die die Aufl&ouml;sung all unserer Probleme verspr&auml;che. <br><br>Ist es ohne solch eine Perspektive nicht ganz gleich, an welcher Klippe wir schlie&szlig;lich gemeinsam zerschellen?<br><br>Sehr berechtigt herrscht heutzutage bei nahezu allen Menschen unterschwellig Angst, dass wir uns mit allen oder wenigstens den meisten unserer Bem&uuml;hungen doch mehr schaden als n&uuml;tzen und letztlich bereits dabei sind, am eigenen Grabe zu schaufeln. Kaum jemand ist von solchen Sorgen frei. <br>Und wenn sich f&uuml;r die Menschheit je etwas wirklich verschlechtert hat, dann ist es diese durchaus begr&uuml;ndete Zunahme eben dieser Angst. <br><br>Au&szlig;erdem k&ouml;nnten, selbst wenn wir es wollten, die gegenw&auml;rtigen Entwicklungen sowieso nicht bedenkenlos angehalten werden. <br> Und selbst wenn es gel&auml;nge, sie einzufrieren, w&uuml;rde es nur wenig n&uuml;tzen. <br>Denn allein schon f&uuml;r den Status quo m&uuml;sste so viel in Bewegung gehalten werden, dass die Belastungen unserer Umwelt kaum geringer als heute w&auml;ren.  <br><br>Und jeder Versuch, die weltweite Produktion vollst&auml;ndig zu beenden, m&uuml;sste wegen der immensen Nachteile, die unausweichlich damit verbunden w&auml;ren, durch weltweit koordinierte Zwangsma&szlig;nahmen unterst&uuml;tzt werden. <br> Es bedeutete ja nicht nur Stillstand, sondern einen gigantischen R&uuml;ckschritt, der f&uuml;r das menschliche Leben insgesamt verheerend ausgehen w&uuml;rde. <br><br>Schlie&szlig;lich haben wir uns inzwischen so weit von nat&uuml;rlichen Standards entfernt, dass wir ohne die vorhandenen zivilisatorischen Errungenschaften und ohne den damit verbundenen hohen technischen Aufwand zumindest in derart gro&szlig;er Menschenzahl nicht &uuml;berleben k&ouml;nnten. <br><br>Ein konsequentes Zur&uuml;ck zur Natur h&auml;tte daher, wenn man es &uuml;ber die Verkl&auml;rung von Vergangenheit hinaus zu Ende denkt, die wohl gr&ouml;&szlig;te aller denkbaren Katastrophen zur Folge. <br>Und es g&auml;be nicht einmal die Garantie, dass die wenigen &Uuml;berlebenden die Entwicklung nicht irgendwann wieder genau an den gleichen Punkt br&auml;chten, an dem wir heute stehen. <br><br>Zur&uuml;ck w&auml;re demnach Wahnsinn, und Stillstand ist sowieso nicht m&ouml;glich. <br>Trotz aller Gefahren, die jeder Fortschritt mit sich bringt, k&ouml;nnen wirkliche Verbesserungen nur mit dem Blick auf die Zukunft gelingen. <br><br>Daher werden wir auch nicht umhin kommen, uns darum zu k&uuml;mmern, was wir letztendlich erreichen wollen. <br>Wir br&auml;uchten und brauchen ein optimistisches Zukunftsbild, das unseren Kr&auml;ften nicht nur heute, sondern  morgen noch angemessen w&auml;re. <br>Eine Vision, die sich nicht auf die Abwehr von Gefahren beschr&auml;nkt, sondern eine Welt vorstellbar macht, in der wir alle miteinander gl&uuml;cklich leben k&ouml;nnen. <br><br>Denn solch eine globale Vision, nach der es sich gemeinsam zu streben lohnt, w&auml;re als Wegweiser die wichtigste Voraussetzung daf&uuml;r, dass wir uns &uuml;ber die kollektiven Prozesse, die in unserer Verantwortung stehen, wieder erheben und statt von vermeintlichen Opfern der menschlichen Entwicklungen zu bewussten Gestaltern unseres kollektiven Gl&uuml;ckes werden. <br><br><br>

<h3>Positive Visionen erfordern Mut.</h3><br>

Dabei sollten wir uns freilich auch der innewohnenden Gefahren jeder Form von von Visionen oder Utopien stets bewusst sein. <br>Denn Ziel ist nicht gleich Ziel.<br> Und die Tatsache allein, eines zu besitzen, bewahrt noch lange nicht vor Schaden. Im Gegenteil! <br><br>Wie im Kleinen sind auch im Gro&szlig;en Zielvorstellungen m&ouml;glich, die sich, wenn aus Dummheit, Dogmen und Ignoranz geboren, nur verheerend auswirken k&ouml;nnen. <br>Dies haben die Erfahrungen mit Faschismus und Kommunismus im letzten Jahrhundert sehr krass gezeigt. <br>Und sie sind sicherlich ein wesentlicher Grund daf&uuml;r, weshalb vielen Menschen der Entwurf neuer Visionen viel zu gef&auml;hrlich erscheint. <br>Doch sie er&uuml;brigen sich trotzdem nicht. <br><br>Schlie&szlig;lich w&uuml;rde wohl niemand allein deshalb von weiterem Fortschritt abraten, weil es  damit zus&auml;tzliche Probleme geben k&ouml;nnte. <br>Und kein ernstzunehmender Mensch wird meinen, dass man aus &auml;hnlichen Sorgen heraus auf die menschliche Fortpflanzung allgemein verzichten sollte. <br>Entsprechend &auml;ndern auch die &Auml;ngste, die man ganz berechtigt &uuml;ber die m&ouml;gliche Ausrichtung und dogmatische Umsetzung von Zielen haben kann, am Ende nichts an deren grunds&auml;tzlicher Bedeutung. 

<br><br>Denn gerade wenn und weil wir freie Menschen sind und es bleiben wollen, werden wir nur mit Hilfe gemeinsamer Visionen, die auf unseren elementaren Lebensinteressen und dem uns verbindenden tiefen menschlichen Sehnen beruhen, einen klaren und vor allen Dingen konsensf&auml;higen Ma&szlig;stab finden. <br><br>Au&szlig;erdem ist zu bedenken, dass das, was in diesem Zusammenhang zu bewerkstelligen w&auml;re, ja nicht  der Entwurf irgendeiner neuen Heilsverk&uuml;ndung oder die Konstruktion eines Nischenmodells ist, das nur f&uuml;r einen kleinen Teil der Menschen lebbar w&auml;re. <br><br>Wichtig ist vielmehr eine glaubw&uuml;rdige und in sich stimmige positive Zukunftsvision, die ebenso auf tiefem Verst&auml;ndnis unserer elementaren Lebenszusammenh&auml;nge basieren wie sie f&uuml;r alle Menschen gleicherma&szlig;en gelten und jedem entscheidende Lebensvorteile bringen soll. <br>- Eine geistige Herausforderung also, die beim n&auml;heren Hinsehen selbst die ehrgeizigsten Projekte der Gegenwart weit in ihren Schatten stellt.<br><br>N&auml;hmen wir sie aber wirklich ernst, w&uuml;rde allein schon das Streben nach dem Bild solch einer Welt von morgen nachhaltige Ver&auml;nderungen bewirken und Bewusstseinsprozesse f&ouml;rdern, deren gegenw&auml;rtigen Mangel man allenthalben beklagt. <br><br>Denn anders als beim stets hoffnungslosen Unterfangen, das Bestehende zu bewahren, w&uuml;rde uns allein schon das gemeinsame M&uuml;hen um positive Visionen aus der allgemeinen Lethargie rei&szlig;en und unseren Blick f&uuml;r Neues &ouml;ffnen. <br>Durch die damit verbundene notwendige Betrachtung weiter Zeitr&auml;ume w&uuml;rden zudem die Bedeutungen der jeweils engen ideologischen und nationalen Systeme ebenso zur&uuml;ckgedr&auml;ngt wie ein &uuml;ber alle inneren und &auml;u&szlig;eren Grenzen hinausreichendes allgemeines Verst&auml;ndnis gef&ouml;rdert. <br><br>

Wir k&auml;men ja nicht umhin, weite Zusammenh&auml;nge gemeinsam zu erkunden, unbeantwortete Fragen aufzugreifen und wenigstens den Versuch zu starten, jede einzelne Idee mit m&ouml;glichst all ihren Konsequenzen, so weit es geht, zu Ende zu denken.<br><br>Und jedem, der sich auf die Suche nach einer positiven Sicht auf die Zukunft einlie&szlig;e, w&uuml;rde dabei selbstverst&auml;ndlich klar, dass wir unabh&auml;ngig materieller und geistiger Unterschiede tats&auml;chlich alle gemeinsam in einem Boot sitzen und dass Demokratie und politische Freiheiten unabdingbare Voraussetzungen sind, wenn man Fehlentwicklungen rechtzeitig erkennen und ihnen entgegensteuern will. <br><br>Da aber auch dauerhafter Frieden auf der ganzen Welt nur &uuml;ber ann&auml;hernd gleiche Lebensbedingungen in allen Teilen der Erde vorstellbar w&auml;re, k&ouml;nnte uns die geistige Ausrichtung auf eine positive Zukunft nachhaltiger als alle moralischen Appelle &uuml;ber gegens&auml;tzlich erscheinende Interessen hinweg vereinen. <br><br>Als positive Vision&auml;re br&auml;uchten wir uns zudem vor gar nichts f&uuml;rchten. <br>Denn in unseren Gedankenspielen best&auml;nde &uuml;berall dort, wo Probleme auftauchen w&uuml;rden, gleichzeitig die M&ouml;glichkeit, &uuml;ber sie hinauszudenken, so dass l&auml;hmende Konfrontationen, wie wir sie von gegenw&auml;rtigen Sorgen her kennen, gar nicht erst entst&auml;nden. <br><br>So k&ouml;nnten wir uns zumindest in Gedanken zu bewussten Gestaltern unserer Welt erheben und wenigstens in der Fiktion erst einmal alles ver&auml;ndern, was uns nicht passt. <br>Alles w&auml;re m&ouml;glich!<br>

<br>

Denn abseits von Tagespolitik mit ihren pragmatischen Zw&auml;ngen und den gewohnten meist d&uuml;steren Zukunftsprognosen, unabh&auml;ngig sogar von allen g&auml;ngigen Vorstellungen der Gegenwart k&ouml;nnten wir unserer Phantasie erst einmal v&ouml;llig freien kreativ-sp&uuml;renden Lauf lassen. <br><br>

Schlie&szlig;lich ginge es nicht um Hochrechnungen, nicht darum, wie die Welt in Tausend Jahren  wahrscheinlich aussehen k&ouml;nnte oder tats&auml;chlich sollte, sondern "einfach nur" um erst einmal recht vage Vorstellungen f&uuml;r die Erf&uuml;llung unseres tiefen menschlichen Sehnens nach Lebensgl&uuml;ck und Frieden.<br>Um Visionen, die wir uns aufgrund alter Konditionierungen gew&ouml;hnlich, weil grunds&auml;tzlich als unrealistisch eingestuft, meist unbewusst verbieten.<br><br>

Einfach mal, es kann ja nichts passieren, als Facette innerer Befreiung zur Weitung des eigenes Geistes ausprobieren:<br><br>


Wie k&ouml;nnte unsere gemeinsame Welt in bestm&ouml;glich begl&uuml;ckender Weise in 1000 Jahren f&uuml;r alle Menschen aussehen? <br><br>

<h3>Die Suche nach positiven Visionen f&uuml;hrt zuerst nach innen.</h3><br>

Dabei w&auml;re es nicht nur erlaubt, alles zu denken, wovon wir uns ein globales friedliches und gl&uuml;ckliches Miteinander versprechen, sondern sogar unerl&auml;sslich, diesen kreativen Freiraum zu nutzen, damit wir in bewussten Kontakt mit unserem tiefen Sehnen gelangen. <br><br>Denn wir m&uuml;ssten ja, um uns eine gl&uuml;ckliche Zukunft &uuml;berhaupt vorstellen zu k&ouml;nnen, selbstverst&auml;ndlich erst einmal in uns selbst ersp&uuml;ren, wie dauerhaftes Gl&uuml;ck aussehen k&ouml;nnte. Ehrlich hinschauen. Tiefer sehen. Sensibler werden. <br>Und so landeten wir auf diese Weise - welch wunderbarer Nebeneffekt - statt in der Ferne ganz bei uns selbst.<br><br>Die Entwicklung einer positiven globalen Vision lie&szlig;e sich daher auch nicht wirklich deligieren. <br>Der Einzelne mag sich zwar &uuml;berfordert f&uuml;hlen, eine am Ende konsens- und tragf&auml;hige Vision zu entwerfen, deren Vielzahl von Faktoren im Verbund miteinander weitestgehend zu Ende gedacht werden m&uuml;ssten. <br>Doch w&auml;re es sinnlos, sie von anderen Menschen oder irgendwelchen Institutionen wie ein Geschenk zu erwarten. <br><br>Niemand w&uuml;rde den Wert solcher erkennen, einsch&auml;tzen und sie annehmen k&ouml;nnen, der sich nicht selbst in Kontakt mit seinem tiefen Sehnen befindet und seinerseits auf die Suche nach den elementaren Voraussetzungen f&uuml;r sein Lebensgl&uuml;ck begeben hat. <br><br>Umgekehrt ist daher aber auch jeder, der nicht nur nach seinem oberfl&auml;chlichen Vorteil strebt, sondern sich mit dem Wesen echten Lebensgl&uuml;cks tiefgr&uuml;ndiger auseinandersetzt, bereits grunds&auml;tzlich an der Entwicklung einer uns m&ouml;glicherweise einmal als Menschen allesamt verbindenden gemeinsamen globalen Vision mitbeteiligt. <br>Denn nur wer in bewussten Kontakt mit seinen inneren Lebensorientierung steht, hat den entscheidenden Ma&szlig;stab gefunden, mit dem wir uns tats&auml;chlich &uuml;ber die allgemeinen Entwicklungen wieder erheben k&ouml;nnten und k&ouml;nnen (und schlie&szlig;lich auch die KI nicht weiter zu f&uuml;rchten h&auml;tten). <br><br>Unser tiefes inneres menschliches Sehnen nach Frieden, Liebe und Lebensleichtigkeit ist dabei nicht nur der entscheidende Schl&uuml;ssel, der uns f&uuml;r vision&auml;re Sichtweisen &ouml;ffnet, sondern auch die einzige wirkliche Gew&auml;hr, die uns davor sch&uuml;tzt, falschen Vorstellungen und Rattenf&auml;ngern hinterherzulaufen, die sicherlich auch zuk&uuml;nftig lauern werden.<br>Der bewusstere Kontakt zu den inneren Ausrichtungen des eigenen Seins ist die entscheidende Voraussetzung f&uuml;r menschliche Souver&auml;nit&auml;t, Selbstverantwortung und Lebenskompetenz. <br><br><br>

Bereits bei der Besch&auml;ftigung mit m&ouml;glichen positiven Visionen einer gl&uuml;cklicheren, wenn auch noch so fernen menschlichen Zukunft w&uuml;rden sich entscheidende R&uuml;ckwirkungen auf die Gegenwart ergeben. <br><br>Denn die Bejahung des Lebensgl&uuml;cks und die Suche nach begl&uuml;ckenden L&ouml;sungen w&uuml;rden wie selbstverst&auml;ndlich zu einem bewussteren Umgang eines jeden mit sich selbst f&uuml;hren - was immensen Einfluss auf unsere Lebenshaltungen und privaten Entscheidungen h&auml;tte, weil es genug Anlass b&ouml;te, bestimmte Entwicklungen zu f&ouml;rdern, anderen Widerstand entgegenzubringen oder sich ihnen ganz zu verweigern. <br><br>Allm&auml;hlich erg&auml;ben sich dadurch sicherlich Auswirkungen auf die politischen Angebote, weshalb  die Besch&auml;ftigung mit positiven globalen Visionen auch auf diese Weise, selbst wenn anfangs vielleicht unmerklich, schlie&szlig;lich zur Steuerung der globalen Prozesse beitragen w&uuml;rde. <br><br>Und genau deshalb w&auml;re schon sehr viel gewonnen, wenn immer mehr Menschen die wichtige Bedeutung  positiver globaler Orientierungen, mit denen wir optimistisch in die Zukunft sehen k&ouml;nnten, erkennen und sich mit offenen Augen, Ohren und Herzen an der Suche danach beteiligen w&uuml;rden. <br><br>Und weil es einen anderen Ausweg aus den Problemen, die uns manchmal regelrecht zu erdr&uuml;cken scheinen, am Ende sowieso nicht gibt und wir uns dabei au&szlig;erdem nicht von uns selbst entfernen, sondern zu immer klarerer Bewusstheit gegen&uuml;ber dem eigenen Leben gelangen, sind wir allesamt herzlich eingeladen, ihn nicht erst morgen, sondern schon heute zu beschreiten und mit der gegenw&auml;rtigen geistigen Ausrichtung auf positive Visionen dazu beizutragen, eine gl&uuml;cklichere Zukunft einzul&auml;uten.

<br><br><br><br><br>

</td>

<td width="15%">&nbsp;</td>

</tr></table>

<span style="font-size: 80%;"><br><a href="fgaa01.html">Aufs&auml;tze</a></span><br>


</body>

</html>